Zucht im Allgemeinem
Cira 2 Tage vor der Geburt des A-Wurfs Juli 2007
Die Labrador- Retriever Zucht
Sie interessieren sich für einen Labrador - auf Grund des Äußeren und
der jeweiligen Wesens- und Arbeitseigenschaften? Warum sollte es dann
aber unbedingt ein reinrassiger Hund aus kontrollierter Aufzucht sein?
Nun, Ihr Interesse dürfte mit bestimmt sein
durch den Wunsch, einen Begleiter zu erhalten, der ein typisches
Exemplar seiner Rasse mit ihren ganz bestimmten Eigenschaften
darstellt. Diese rassetypischen Eigenheiten können jedoch nur durch
eine langjährige Auslese im Rahmen einer gezielten Zucht entstehen. Sie
auch weiterhin zu erhalten, ist vorrangiges Ziel der Rassehundezucht im LCD.
Die typischen Eigenschaften anerkannter Hunderassen sind in den
jeweiligen Rassestandards beschrieben. Diese Standards stellen jedoch
nur den verbindlichen Rahmen dar, innerhalb dessen Züchter auch eigene
Schwerpunkte setzen können. So gibt es beispielsweise Zwinger (so
werden Zuchtstätten offiziell bezeichnet, auch wenn keine
Zwingerhaltung betrieben wird), die ihren Schwerpunkt im jagdlichen
Bereich setzen, während andere eher reine Familienhunde züchten möchten.
Auch beim Aussehen gibt es einen gewissen Spielraum, der eine
unterschiedliche Ausprägung nach den Vorlieben einzelner Züchter
erlaubt.
Als Ergebnis langjähriger Selektion auf jagdlich nutzbare Eigenschaften
ist der Labrador ein Hund mit einer vorzüglichen Nase und mit einem
weichen Maul, womit er gefundenes Wild oder andere Gegenstände
unbeschädigt seinem Herrn zuträgt. Er ist sehr lernfähig und
aufmerksam, beobachtet seinen Herrn dauernd und freut sich über jedes
Lob. Diese Lernfähigkeit und Arbeitsfreude sollte man nicht nur bei der
Ausbildung zum Jagd- oder sonstigen Arbeitshund nutzen, sondern auch
beim reinen Familienhund. Unterforderte, in ihren Arbeitsanlagen nicht
geförderte Hunde neigen dazu, unerwünschte Verhaltensweisen zu
entwickeln. Heutzutage findet man ihn wegen seiner vielfältigen guten
Eigenschaften im Einsatz als vielseitigen Jagdhund, Blindenhund,
Therapiehund, Drogensuchhund, Rettungshund oder Sportkameraden bei
Agility und Flyball. Darüber hinaus ist er ein geduldiger,
nervenstarker, angenehmer und wirklich kinderlieber Familienhund, dem
das enge Zusammenleben mit seinen Menschen über alles geht und der zu
einem ausgewogenen Klima im Zusammenleben der Menschen erheblich
beitragen kann.
Ein Labrador aus dem LCD - was bedeutet das?
Der Labrador Club Deutschland (LCD) ist neben dem Deutschen Retriever
Club (DRC) der einzige Zuchtverband, der vom VDH (Verband für das
Deutsche Hundewesen e.V.) für das Züchten von Labrador Retrievern
anerkannt ist. Dieser unterliegt wiederum als einziger Verband in
Deutschland dem internationalen FCI (Fédération Cynologique
Internationale). Der LCD ist Mitglied im JGHV
(Jagdgebrauchshundeverein).
Welpenkauf
Sind Sie darauf vorbereitet,…
1. für diesen Hund und alle seine Bedürfnisse die volle
Verantwortung während der nächsten 10-15 Jahre zu
übernehmen?
2. die beträchtliche Menge an Zeit und Geduld zu investieren, die
nötig ist, um den Hund zu einem guten Begleiter auszubilden?
3. sich zu informieren über die korrekte Versorgung des Hundes, angemessene Trainingsmethoden und wie man ihn pflegt?
4. sich einen Jagdhund (denn der Labrador ist eine Jagdhundrasse) ins
Haus zu holen? Seine Vorfahren wurden dafür gezüchtet, den ganzen Tag
lang ihre Aufgaben beim Apportieren von geschossenem Wild zu erfüllen.
Die dafür erforderliche hohe Aufmerksamkeit und Arbeitsfreude steckt
auch heute noch in den Hunden. Sie brauchen deshalb körperliche und vor
allem auch geistige Beschäftigung. Unterforderte Labradore werden
schnell hochgradig destruktiv und stehen diesbezüglich in der
Spitzengruppe der Hunderassen!
5. den Hund immer sicher unterzubringen – kein Streunen, kein
Leben als Kettenhund, aber ein solider Zaun um das Grundstück?
6. dass der Hund genug Zuwendung und Bewegung bekommt? Labradorwelpen
brauchen Aufsicht und Erziehung, viele Stunden am Tag, jeden Tag!
7. die Geduld aufzubringen, die nötig ist, um die Herausforderungen des
Welpen- und Heranwachsendenalters (das bis zu 3 Jahren dauern kann) zu
akzeptieren (und zu genießen), und auch jeden anderen Lebensabschnitt
angemessen mitzuerleben?
8. mit starkem Haaren, ins Haus mitgebrachtem Schlamm, Herumschleppen
von Gegenständen, engem Körperkontakt und hoher Aktivität des Hundes
für die nächsten 10-15 Jahre zu leben?
9. Geld auszugeben, um die notwendige tierärztliche Versorgung für das
ganze Leben sicherzustellen? Dies beinhaltet regelmäßige Wurmkuren und
Impfungen, Röntgenuntersuchungen der Hüften und Ellbogen, jährliche
Vorsorge-Untersuchungen, aber sicher auch viele andere erforderliche
Behandlungen im Laufe des Lebens.
10. sich klarzumachen, dass die Kosten der Anschaffung eines Welpen nur
ein Bruchteil der Gesamtkosten ausmachen, und dass diese bei einer
durchschnittlichen Lebenserwartung von 12 Jahren für einen mittelgroßen
Hund einige 1000 Euro betragen können?
11. dass der Hund auch in Zeiten von Urlaub, Krankheit oder sonstigen
Verhinderungen ordentlich versorgt werden kann? Trägt die ganze Familie
die Anschaffung mit, oder gibt es Familienmitglieder, die sich dagegen
wehren?
12. den Züchter zu informieren und auf dem Laufenden zu halten über die
Erfolge Ihres Hundes und auch über mögliche Probleme? Ihre Fragen dem
Züchter oder einem anderen Hundeexperten vorzulegen, bevor sie zu
Problemen werden und der Hund außer Kontrolle gerät?
13. die Verantwortung für den Hund auch weiterhin zu übernehmen, wenn
sich unausweichliche Veränderungen der eigenen Lebensumstände ergeben
(ein neues Baby, Kinder gehen aus dem Haus, Wohnungswechsel oder
Rückkehr in den Beruf)?